Nach langer Vorbereitung ist es endlich so weit: eine Hand voll unerschrockener Explorer macht sich auf den Weg ins Gasteinertal. Axel Lackner, Pfadfinder und Ausbildungsleiter der Bad Hofgasteiner Bergrettung, hat sich bereit erklärt, uns in die hohe Schule des Biwakierens einzuweihen.

Unser Ziel: eine Schneewächte auf einer Seehöhe von ca. 2000m in der wir eine Nacht verbringen werden. Das Wetter ist optimal und so stapfen wir die 750 Höhenmeter hinauf zu unserer kuscheligen Unterkunft. Oben angelangt, werden sofort zwei „Schneewohnungen“ in „unsere“ Schneewächte gegraben. Nach dreieinhalb Stunden werden zwei Lüftungslöcher in die dicke Wand der Biwaks gebohrt und unsere Schneehöhlen sind bezugsfertig. Rucksäcke werden ausgeräumt und Liegematten ausgebreitet. Nach dem Graben der Kältefalle werden die Eingänge zu 2/3 mit Schnee verschlossen, damit die Kälte auch draußen bleibt.

Danach wird mehrgängig gekocht: Pemikam, Nudelsuppe, Würstel mit Brot, Pasta Carbonara/Bolognese und zum Dessert gibt’s reichlich Schokolade mit Espresso und Tee. Nach unserem dreistündigen (!) Koch/Abendessen herrscht im Inneren unseres Biwaks eine gemütliche Temperatur von fast plus 4 Grad. Am Abend verlassen wir die Höhle und finden eine sternenklare Nacht vor. Der im Wetterbericht angekündigte Föhn weht bereits aus südlicher Richtung, Temperatur: minus 7°C. In kürzester Zeit vereist unsere nasse Kleidung. Schnell wird die Fahne eingeholt und die Schneeschuhe werden sicher verstaut. Eine Lawinenschaufel verbleibt im Inneren unseres Biwaks. Vor dem Schlafen gehen wird der Eingang mit unseren Rucksäcken verschlossen. Unsere LVS sind aus Sicherheitsgründen die ganze Nacht über eingeschaltet.

Am nächsten Morgen stehen wir um sieben Uhr auf und packen unsere Sachen zusammen. Dabei merken wir, dass unser Eingang in der Nacht vom Schnee zugeweht wurde. Der Wind hat in der Nacht aufgefrischt und es ist kalt, saukalt! Darum machen wir uns sofort auf den Weg ins Tal, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Nach einer guten Stunde sind wir im Tal angelangt und bedanken uns bei Axel für seine Hilfe sowie für seine umsichtige Planung.

Zum „Auftauen“ fahren wir nun in die Alpentherme nach Bad Hofgastein. Eine Wassertemperatur von 36°C (Tobi: himmlisch!) und einige Aufgüsse in der Sauna lassen uns die niedrigen Temperaturen der letzten Nacht schnell vergessen…..die Erinnerung an dieses einzigartige Winterbiwak wird uns aber für immer bleiben!