Normalerweise stehen die WiWö am Anfang der Sommerferien schon ungeduldig in den Startlöchern für das Sommerlager. Doch dieses Jahr sollte alles anders sein…

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen und so entschlossen wir uns, das Sommerlager nicht ganz ausfallen zu lassen sondern stattdessen eine Mini-Version in unserem eigenen Heim abzuhalten.

Doch nachdem die WiWö ihre Schlafplätze aufgebaut hatten, mussten wir feststellen, dass wir nicht die einzigen Gäste dort waren: Mattis, seine Tochter Ronja und der Rest der Räuberbande hatten dort ihr Lager aufgeschlagen! Ronja freute sich, endlich auf andere Kinder in ihrem Alter zu treffen, doch Mattis war noch etwas skeptisch. Ihm mussten wir erst beweisen, dass auch in uns echte Räuber stecken.

Das war natürlich kein Problem für die mutigen WiWö, wir stellten uns sofort seiner Mutprobe, lernten die Räubergeheimschrift mit der Räubermaschine und gestalteten unsere eigenen Räubermasken. Außerdem übten wir uns in den Disziplinen Geschicklichkeit, Anschleichen und Feuer machen. Beindruckt von unseren Räuberqualitäten erteilte uns Mattis am Abend auch wirklich unseren ersten Auftrag, angeführt von Ronja: Wir sollten uns ins Lager der feindlichen Borkaräuber schleichen und von dort einen Gegenstand als Beweis mitnehmen.

Das ließen wir uns natürlich nicht zwei Mal sagen und machten uns mit Ronja auf den Weg in den Borkawald. Doch als wir bei der Burg ankamen, überkam Ronja das schlechte Gewissen und sie gestand uns, dass sie Birk, den Sohn des Anführers Borka, kannte! Die beiden waren sogar befreundet und hielten das vor ihren Vätern geheim und auch wir versprachen, Mattis nichts davon zu erzählen. Birk war an diesem Abend glücklicherweise alleine auf der Borkaburg und lud uns ein, mit ihm zu grillen und am Lagerfeuer zu sitzen. Spät nachts machten wir uns auf den Heimweg und fielen erschöpft in unsere Schlafsäcke.

Am nächsten Tag erzählten wir Mattis natürlich stolz von unserem erfolgreichen Raubzug und erhielten im Gegenzug ein Geschenk von ihm: Wir sollten seinen Schatz bekommen, doch zuerst mussten wir ihn finden. Zum Glück hatten wir am Vortag bei der Räubergeheimschrift gut aufgepasst, konnten den Hinweisen folgen und gelangten schnell zum Schatz.

Am Weg zurück plagte Ronja wieder das schlechte Gewissen und sie beschloss, ihrem Vater die Wahrheit zu sagen. Bestärkt durch unseren Zuspruch traute sie sich endlich, Mattis von ihrer Freundschaft zu Birk zu erzählen und gestand auch, dass sie die Räuberbande eigentlich gar nicht übernehmen, sondern viel lieber Tierpflegering werden möchte.
Mattis war zwar zuerst etwas enttäuscht – schließlich wollte er seine geliebte Räuberbande in die Hände seiner eigenen Tochter abgeben – akzeptierte aber Ronjas Entscheidung und bot ihr an, Birk zum Abendessen einzuladen um ihn besser kennen lernen zu können.

Glücklich und erleichtert verabschiedeten wir uns schließlich von Mattis und Ronja und packten unsere Sachen. Was für ein aufregendes Mini-Sommerlager!