Die CaEx machten sich für das heurige Sommerlager auf den Weg nach Bosnien-Herzegovina und durften ein wunderschönes Land mit sehr netten Menschen, spannender Kultur und Geschichte kennenlernen.

Frühmorgens um 7:30 trafen wir uns bei der Oberndorfer Kirche. Hier teilten wir auf zwei Busse auf und schon gings los Richtung Bosnien. Nach ca. 11 Stunden Fahrt mit einigen Pausen sind wir endlich am Campingplatz in Martin Brod im wunderschönen Nationalpark Una angekommen. Nach einer kleinen Bewunderungs- und Badetour durch den Campingplatz haben wir die Hängematten aufgehängt und etwas Leckeres gekocht. Die Campingplatzhunde, denen wir die Namen Coco und Ben&Jerrys gegeben haben, wurden ausgiebig gestreichelt. Nach dem wohlverdienten Essen haben wir noch Black Stories gespielt und sind schlafen gegangen.

Auch der zweite Lagertag fing schon sehr früh an. Von den Sonnenstrahlen im Gesicht geweckt fingen wir an alles einzupacken und das Frühstück herzurichten. Nach einem ausgiebigen Frühstück begrüßten wir die beiden Hunde und machten uns mit ihnen auf den Weg zum Wasserfall in Martin Brod. Weiter ging es zu einer Mühle, wo uns ein netter Mann alles erklärte und uns Mehl verkaufte. Anschließen fuhren wir weiter nach Mostar. Die zuerst schöne Landschaft veränderte sich brutal, da die Straße durch ein ehemaliges Kriegsgebiet führte. Man sah immer noch die großen Löcher im Boden. Bei einem Spielplatz machten wir Pause und der Volleyball wurde ausgepackt, doch die extreme Hitze jagte uns wieder weiter. In Mostar angekommen ging es – mit guter Laune und lautem YMCA im Partybus – auf Campingplatzsuche. Dort angekommen gingen die Ersten auch schon aufs Klo und man hörte lautes Geschrei. Alle schauten gleich nach was los war, sogar der Campingplatzbesitzer. Die Beiden wurden von einer Spinne überrascht, doch der Besitzer nahm das Spinnentier unbeeindruckt und verfrachtet es ins Gebüsch. Nach dem Abendessen haben wir vom Campingplatzbesitzer sogar noch Melone spendiert bekommen.

Nach frühem Erwachen durch die Hitze frühstückten wir im halbwegs kühlen Schatten. Dann ging es auf in die Altstadt. In Mostar angekommen begutachteten wir zunächst gemeinsam die historische Brücke. Danach teilten wir uns auf und erkundeten die Stadt. In Kleingruppen schlenderten wir durch die Altstadt und genossen das traditionelle Essen und versuchten, kleine Challenges zu erfüllen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir wieder gemeinsam am Fluss unter der berühmten Brücke.

Am nächsten Tag fuhren wir zu einer Quelle in der Nähe von Mostar. Dort haben wir traditionskonform mit Kopftuch das Dervish-Haus besichtigt. Ein paar von uns fuhren mit dem Boot in die Quelle, was sehr beeindruckend war. Danach sind wir zu unserem nächsten Campingplatz weiter gefahren, der direkt neben mehreren Pfadfinder-Campingplätzen lag. Am Anfang haben wir uns mega gefreut, denn es gab einen See und viele Bäume für unsere Hängematten. Doch dann änderte sich alles dramatisch… „Um das Böse zu vertreiben, müssen jetzt alle speiben.“

Dementsprechend wurde der nächste Tag sehr entspannt angegangen. Manche gingen baden und andere blieben den ganzen Tag (eher unfreiwillig) liegen. In der Nacht überraschte uns ein Gewitter und wir mussten schnell ins Auto flüchten. Da das Gewitter länger dauerte, haben einige von uns im Auto geschlafen, andere suchten sich einen trockenen Unterschlupf für den Rest der Nacht.

Am Vormittag machten wir uns auf den Weg nach Sarajevo. Dort schauten wir uns den Platz an, von dem aus Franz Ferdinand und seine Frau erschossen wurden. Danach besuchten wir die Galerija 11/07/94, ein Museum über den Völkermord in Srebenica. Vieles darin war sehr erschreckend, aber es war interessant, Einblicke in die schreckliche Lage der Opfer zu bekommen. Am Abend hatten wir vom Campingplatz aus einem wunderschönen Ausblick auf die Stadt.

Der nächste Tag kündigte sich wieder mit einem starken Gewitter an, dass bis zum Morgengrauen dauerte, doch diesmal waren wir vorbereitet. Nach dem Frühstück gingen wir zu einem Lost Place, einer Bobbahn von den Olympischen Spielen 1984. Als wir die lange Bobbahn herunter gegangen waren machten wir uns auf die lange Reise nach Banja Luka. Wir entschieden uns dazu, einen Open-Pots-Day zu veranstalten. Am Campingplatz wurden wir freundlich begrüßt und freuten uns schon auf das vielseitige Abendessen. Als es dunkel wurde machten wir (endlich) ein Lagerfeuer, bei dem unter anderem eine selbstgeschriebene Gruselgeschichte und ein Gedicht über das Lager vorgetragen wurden – mitsamt pantomimischer Untermalung.

Nach dem Frühstück brachen wir zum Rafting auf. Obwohl das Wildwasserlevel zu wünschen übrigließ genossen wir die Natur sehr. Nach dem Essen besichtigen wir die Stadt Banja Luka. Die Gastfreundschaft in Banja Luka ist auch hier sehr bemerkenswert, denn wir haben eine private Führung durch die Ferhadija-Moschee bekommen. Danach genossen wir unser Abschiedsessen in einer tollen Pizzeria. Den letzten Abend in Bosnien und Herzegowina ließen wir mit einem gemütlichen Lagerfeuer am Campingplatz ausklingen.

Leider ging es jetzt auch schon wieder nach Hause. Wir bereiteten uns auf eine lange Fahrt vor, doch auch diese überstanden wir gut gelaunt (YMCA und lustigen Begegnungen mit anderen Reisenden an der Grenze sei Dank). Gegen Abend erreichten wir endlich – nach einer anstrengenden Fahrt durch 5 Länder – unser schönes Heim in Oberndorf. Dort verbrachten wir die letzte Nacht, gleichzeitig mit einer befreundeten Pfadfindergruppe aus Italien, die gerade zu Besuch war. Das letzte Abendessen ließen wir uns gemeinsam mit den italienischen Pfadfindern schmecken und am Abschlusslagerfeuer blickten wir auf ein unvergessliches Lager zurück.

Am letzten Morgen frühstückten wir früh und putzen noch schnell das Heim damit unsere Eltern nicht zu lange warten mussten. Nach einem Abschlusskreis und vielen Umarmungen ging es schweren Herzens wieder nach Hause.