Ein Erlebnisbericht in 7 Akten …

Freitag, 7.7.2023 

Der erste Tag unseres SOLAs begann mit unserer letzten Heimstunde und somit einer gemütlichen Übernachtung im Heim. Zuerst kauften wir ein und dann machten wir uns Lasagne und Eis-Palatschinken. 

Während für einige die Zeit wie im Flug verging wurden andere von Fledermäusen gejagt. 

Samstag, 8.7.2023 

Nach einem ausgiebigen Frühstück – die Lasagne vom Vorabend musste auch noch verputzt werden – machten wir uns auf, die erste Etappe zu bestreiten. Diese führte uns bis zu einem Campingplatz am Waginger See. Sie war das erste Teilstück auf unserer 3-tägigen Wanderung zum Chiemsee. Die ersten paar Kilometer gingen noch leicht vom Fuß, doch mit der Zeit wurde es nicht nur anstrengender, sondern auch heißer. Vor allem die letzten gut 25 Kilometer waren extrem zach, dabei halfen auch die schweren Rucksäcke nicht. Die beste Möglichkeit uns auf dem Weg die Zeit zu vertreiben, bildeten ein paar knifflige Rätsel; das ist übrigens ein guter Satz. Für die letzten Meter konnte uns ein Kneipbecken revitalisieren, manche sind sogar ganz hineingestolpert. Nach einer kurzen Abkühlung bei unserem 5-Sterne-Camping-Ressort, hängten wir zwischen Rasenmäher Robotern und Camping-Villen die Hängematten auf, was uns zur Attraktion Nummer eins machte. Dabei half auch der im Karton angerichtete Salat. Nach den Strapazen des Tages brachte uns der wohlverdiente Schlaf dann etwas Erholung. 

Sonntag, 9.7.2023 

Am Sonntag erwachten wir erholt vom langen Fußmarsch am Vortag in unseren Hängematten. Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir erneut unsere Rucksäcke und machten uns nach einer kurzen Abkühlung im Waginger See wieder auf den Weg, diesmal Richtung Traun. Nach den gestrigen fast 25 km starteten wir motiviert, da wir heute „nur“ halb so viel Weg vor uns hatten und somit erst um 13 Uhr starteten. Die Hitze machte den Marsch aber wesentlich anstrengender, wodurch sich die erste Hälfte des Weges in die Länge zog – trotz Eis-Pause und Abkürzungen. Nach einer längeren Pause, in der wir uns stärken – und teilweise auch ein Schläfchen einlegen konnten – verging die letzte Wegzeit dann aber vergleichsweise schnell. Kurz vor dem Ziel durften wir bei einer freundlichen, älteren Dame auch noch unsere Flaschen für den Abend und die morgige letzte Tagesetappe auffüllen. Auf der Suche nach der idealen Schlafstelle wurde dann zweimal – an derselben Stelle wohlgemerkt – die Traun überquert. Unsere Erschöpfung konnte uns aber danach nicht davor hindern, noch einen kurzen Sprung in den Fluss zu wagen. Erfrischt bauten wir unser Lager auf und kochten direkt an der Traun unser wohlverdientes Abendessen – Nudeln – ein Klassiker :). Abgewaschen wurde mit Sand, was sogar erstaunlich gut funktioniert hat. Am Ende des Tages konnten wir uns dann müde, aber zufrieden, endlich in unsere Hängematten legen. 

Montag, 10.7.2023 

Am Montagmorgen wurden die Hängematten schnell abgebaut und wir machten uns bereit für die letzte Etappe zum Chiemsee. Nachdem die Traun ein letztes Mal überquert, harte Brezen verspeist und Himbeeren im Wald gesammelt wurden, befanden wir uns auf der Zielgeraden zum Jugend-Campingplatz. Nach einer letzten Abkühlung bei einer Kneippanlage kamen wir schließlich erschöpft und erledigt an. Dort legten wir nur eine kurze Pause ein und machten uns dann schon auf zum Chiemsee, um uns nochmals abzukühlen. Satt von einem leckeren Abendessen, geplagt von tausenden Gelsen, legten wir uns schließlich in unserer stundenlang geplanten Hängemattenkonstruktion schlafen. 

Dienstag, 11.7.2023 

Dienstag war der erste Tag, an dem wir nicht weiterwandern mussten. Wir konnten es also ruhig angehen. Nachdem wir gemütlich gefrühstückt hatten, gemütlich gemeinsam zusammengesessen, gesungen, Ukulele gespielt und am Nachmittag gemütlich drei Kilogramm Spaghetti zu Mittag gegessen hatten, fuhren wir mit Kanus zur Alzmündung. Dort machten wir neben dem Baum-Bad eine gemütliche Eis-Pause, und konnten dann bei der Rückfahrt den Sonnenuntergang beobachten. Zum Abendessen machten wir Pizza im Pizzaofen und aßen sie während einer ruhigen, sternenklaren und windstillen Nacht. Kurz nachdem der Großteil (noch nicht alle) deren Pizza aufgegessen hatte, war der Sturm da. Nachdem wir unsere gestern stundenlang aufgebaute Hängemattenkonstruktion innerhalb von 10 Minuten wieder abgebaut hatten, gingen wir in der Gemeinschaftsküche schlafen. 

Mittwoch, 12.7.2023 

Nach einer stürmischen, sehr kurzen Nacht starteten wir viel zu früh und ohne Frühstück in den nächsten Tag. Am Mittwoch entschieden wir uns als Touristen den Chiemsee zu entdecken. Die erste Fähre, auf der wir endlich frühstückten, brachte uns von Chieming zur Herreninsel, wo wir dann das Schloss Herrenchiemsee bestaunen durften. Dort ließen wir uns für die neue Einrichtung des RaRo-Raumes inspirieren. Die goldene Standuhr aus dem Souvenirladen um einen Schnäppchenpreis von 500 Euro hat jedoch leider zu wenige überzeugt. Danach ging es zur Fraueninsel, die mehrere Schätze verbarg, wo wir noch einen kurzen Sprung ins kühle Nass wagten. Mit der letzten Fähre ging es dann wieder zurück nach Chieming und wir suchten uns ein typisch bayrisches Gasthaus mit vielen veganen Alternativen (Süßkartoffelpommes ohne Curry-Dip). Nach ein paar Sprachbarrieren und Kartenverweigerungen kehrten wir dann schließlich alle mehr oder weniger satt zu unserem Campingplatz zurück und ließen unseren letzten Abend gemeinsam am Lagerfeuer mit engelsgleichem Gesang, wohltuenden Massagen sowie intensiven Gesprächen ausklingen. 

Donnerstag, 13.7.2023 

Es war ein Abschied, der schwerfiel, denn die Stimmung war noch immer so fröhlich und die gemeinsame Zeit so wundervoll. Der Donnerstag schien den Spruch „Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist“ einfach nicht zu verstehen. Jeder hätte am liebsten noch ein paar Tage länger verweilt. Doch leider zwang uns ein anderes SoLa dazu, den Chiemgau zu verlassen (natürlich nur ein Scherz am Rande 😉). 

Der Tag begann gegen 8 Uhr morgens mit einem lustigen Vorfall: Jemand hatte absichtlich die Luft aus einer ISO-Matte gelassen, was allen große Freude bereitete. Nach anfänglichen Schwierigkeiten am Morgen wurden Küche und Gemeinschaftsraum im Eiltempo gereinigt. Alle Rucksäcke wurden ins Auto geladen und dann ging es zum Supermarkt in Chieming, um die letzten Dinge für unser abschließendes gemeinsames Mahl zu besorgen. Bei sanftem Wind und angenehmen Temperaturen genossen wir das Essen direkt am Ufer des Sees. 

Doch nun war die Zeit wirklich gekommen, Abschied zu nehmen, und einer nach dem anderen verließ uns auf dem Rückweg. Es war ein herzlicher Abschied, aber auch mit einem Hauch von Wehmut. Die Erinnerungen an diese besondere Zeit werden für immer in unseren Herzen bleiben. Bis dahin nehmen wir die schönen Momente mit und bewahren sie wie einen Schatz.