Im November haben sich die Wichtel und Wölflinge zu ihrer traditionellen Heimübernachtung getroffen.
Nach einem leckeren Essen, das uns unser fabelhaftes Küchenteam gezaubert hat, fanden wir uns für ein nächtliches Spiel hinter dem Heim ein. Doch dieses wurde unterbrochen, als eine sichtlich verzweifelte Buchverlegerin weinend in die Arena stolperte. Sie erzählte uns, dass die Festplatte, auf der ihr Verlag alle Märchen der Gebrüder Grimm gespeichert hatte, versehentlich gelöscht wurde. Auf der ganzen Welt könnten nun keine Märchenbücher mehr gedruckt werden. Das konnten wir natürlich nicht zulassen und boten sofort unsere Hilfe an.
Die Verlegerin gab zu, dass es eine Möglichkeit gäbe, die Märchen zu retten: In einer mit einem Hochsicherheitsschloss gesicherten Kiste sollte das Originalmanuskript im Wald versteckt sein.
Gerade als wir uns auf den Weg machen wollten, trafen wir schon auf Hänsel und Gretel, die sich verlaufen hatten und ihre Spur im Dunklen nicht mehr fanden. So nahmen wir die beiden gleich mit in den Wald.
Als wir schließlich die Kiste fanden, stellten wir fest, dass wir keinen Schlüssel hatten (sollte die Kiste mit Gewalt geöffnet werden, so würden alle im Umkreis von 10 Metern in Frösche und Kröten verwandelt werden!) und da es schon zu dunkel war, um danach zu suchen, traten wir erstmal den Rückweg an. Dabei stießen wir auf Rotkäppchen – sie hatte im Dunklen alle Gegenstände aus ihrem Korb verloren und wir halfen ihr natürlich dabei, diese wieder einzusammeln.
Kurz bevor wir wieder beim Heim ankamen, trafen wir noch auf ums Feuer tanzendes Rumpelstilzchen, wo wir unser Märchenwissen unter Beweis stellten.
Da es nun wirklich schon spät war, konnten wir es nach dieser Begegnung gar nicht erwarten, in unsere Schlafsäcke zu schlüpfen und verfielen bis zum nächsten Morgen in einen tiefen Schlaf.
Nach dem Frühstück stolperten plötzlich die Märchenfiguren Rapunzel, der gestiefelte Kater, der Wolf von den sieben Geißlein und der Esel der Bremer Stadtmusikanten orientierungslos in den Gemeinschaftsraum. Sie sagten, sie hätten gespürt, dass sich irgendetwas in der Märchenwelt verschoben hätte und sie deshalb aktuell nicht dorthin zurückkehren könnten. Zufällig hatten sie auch jede Menge Schlüssel dabei und waren bereit, uns diese zu geben, wenn wir ihnen dafür bei ihren Aufgaben helfen würden. So halfen wir dem Wolf, seine Geißlein wieder zu finden, flochten Rapunzels Haare zu langen Zöpfen, bauten mit dem Esel der Bremer Stadtmusikanten einen möglich hohen Turm und übten uns im Stiefelweitwurf mit dem gestiefelten Kater.
Als wir schon fast dabei waren, die Kiste zu öffnen, schneite auch noch Aschenputtel herein und bat uns um Hilfe: sie musste das komplette Heim putzen, sonst durfte sie abends nicht zum Ball gehen. Ganz nach dem Motto „viele Hände – schnelles Ende“ sprangen wir sofort ein und waren gemeinsam in Windeseile fertig.
Endlich konnten wir versuchen, die Kiste mit dem Originalmanuskript zu öffnen und tatsächlich – einer unserer Schlüssel passte ins Schloss! So konnten wir der Verlegerin das Manuskript übergeben und damit nicht nur Ordnung in der Märchenwelt wieder herstellen, sondern auch sicherstellen, dass weiterhin die Märchen der Brüder Grimm gedruckt und von allen Kindern gelesen werden können.